Ablauf einer physiotherapeutischen / osteopathischen Behandlung
Die erste Behandlung beginne ich immer mit einem Befundbogen. In diesem Befund werden alle wichtigen Aspekte über ihr Pferd erfasst und analysiert, um zielgerichtete Behandlungen ausarbeiten zu können. Dazu gehört eine umfangreiche Anamnese, die eine Kontrolle von Sattel, Trense, Fütterung, Hufbeschlag, Haltung und Training mit einschließt. Außerdem sind eine Inspektion, Palpation, Gelenktestung und die Gangbildanalyse mit und ohne Reiter Inhalt des Befundes.
Wir legen gemeinsam ein für Sie und ihr Pferd wichtiges Therapieziel fest, zu welchem ich die richtigen Behandlungstechniken auswähle und in den Behandlungsplan einfüge.
Für die Erstbehandlung sollten Sie ca. zwei Stunden einplanen. Die Behandlung findet in der gewohnten Umgebung, also in Ihrem Stall, statt. Ein geputztes Pferd ist immer von Vorteil.
Wünschenswert ist – sofern möglich – immer eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ihnen, Ihrem Tierarzt, Ihrem Trainer, Ihrem Hufschmied, Ihrer Reitbeteiligung usw.
Ob und wie viele Folgebehandlungen notwendig sind, hängt immer individuell vom Pferd und der jeweiligen Diagnose ab.
Craniosacrale Osteopathie
Mit der craniosacralen Osteopathie besteht einerseits die Möglichkeit über den Schädel und das Kreuzbein des Pferdes diagnostische Erkenntnisse über den Gesundheitszustand des Tieres zu erlangen. Andererseits kann durch die Anwendung von gezielt wirkenden Techniken Einfluss auf psychische und physische Probleme genommen werden, die den ganzen Körper betreffen können.
Durch die craniosacralen Behandlungstechniken können Pferde u.a. in einen tiefen Entspannungszustand gebracht werden, der Heilung zulässt.
Manuelle Therapie
Die manuelle Therapie zielt darauf ab Gelenkblockierungen zu lösen und die Beweglichkeit des Pferdes zu verbessern. Dies betrifft nicht immer nur das Gelenk, sondern auch die Muskulatur, die Bänder, die Sehnen, die Kapseln, die Faszien und das Bindegewebe.
Die klassische Massage besitzt vier Hauptwirkungen:
- schmerzlindernde Wirkung (Endorphin-Ausschüttung)
- psychologische Wirkung (Entspannung)
- hyperämisierende Wirkung (Durchblutungs- und Stoffwechselanregung)
- mechanische Wirkung (Lösen von verhärteter Muskulatur)
Richtiges und sanftes Dehnen nach vorheriger Aufwärmung des Gewebes, fördert die Beweglichkeit und senkt das Verletzungsrisiko des Pferdes.
Passives Durchbewegen der Gelenke fördert das Bewegungsausmaß, löst Blockierungen und entspannt den Kapsel-Band-Apparat.
Störungen im Bindegewebe, das die Muskulatur umgibt, können zu Schmerzen und Einschränkungen führen. Über bestimmte Behandlungstechniken werden diese Störungen der Faszien behoben.
Manuelle Lymphdrainage
Unter manueller Lymphdrainage versteht man das Entstauen von bestimmten Körperbereichen. Nach Verletzungen, Operationen und langen Stand- oder Ruhephasen kann es zu Lymphödemen und Schwellungen bestimmter Körperareale kommen. Mittels sanften Handbewegungen werden diese über das Lymphgefäßsystem abdrainiert.
Die Lymphdrainage regt besonders auch den Stoffwechsel des Pferdes an und beschleunigt die Heilung.
Pferde-Taping
Kinesio-Tape wird mit bestimmten Techniken im Verlauf der Muskulatur auf das Fell des Pferdes geklebt und besitzt durch seine elastischen Eigenschaften die Fähigkeit, Bindegewebe zu lockern und Verspannungen zu lösen.
Trainingstherapie
Probleme des Bewegungsapparates sollten nicht nur passiv bearbeitet werden, da besonders die aktive Muskelarbeit dazu beiträgt Verkrampfungen der Muskulatur zu lösen und sie zu stärken.
Gerne gebe ich Ihnen gezielte Übungen an die Hand, damit ihr Pferd wichtige Bereiche der Muskulatur gezielt kräftigt und in seinen Bewegungen losgelassener werden kann.
Bei der Arbeit mit den Pferden achte ich auf die biomechanischen Grundsätze und verbinde diese mit der klassischen Reitlehre.